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ARTHROSE
Gelenke stellen die bewegliche Verbindung zwischen zwei oder mehreren Knochen dar. Im Laufe eines Lebens führen unsere Gelenke mehrere Millionen Bewegungszyklen durch. Die enorme Bedeutung einer uneingeschränkten Gelenkfunktion wird uns oft erst bewusst, wenn die Beweglichkeit und Belastbarkeit eines Gelenks durch Erkrankungen oder Verletzungen schmerzhaft beeinträchtigt wird. Dies kann zu erheblicher Beeinträchtigung der Lebensqualität führen, nicht selten ist die Sportausübung gefährdet oder es droht der Verlust des Arbeitsplatzes. In fortgeschrittenen Fällen führt Arthrose oft dazu, dass der Alltag kaum mehr ohne Hilfe bewältigt werden kann.
Um dauerhaft beweglich und belastbar zu sein, tragen die Gelenkflächen der Knochen eine Schicht aus Gelenkknorpel. Diese Knorpelschicht verfügt jedoch nur über ein äußerst begrenztes Potenzial zur Reparatur oder Regeneration. Werden Gelenke lange Zeit übermäßig belastet, erleiden die Gelenke gar Verletzungen oder bestehen chronische Entzündungen, so nimmt das Knorpelgewebe oft unwiderruflich Schaden. Ohne angemessene Behandlung breitet sich dieser Schaden häufig rasch auf einen Großteil der Gelenkfläche aus und kann erhebliche Beschwerden hervorrufen. Ein derartiger Zustand im Gelenk wird Arthrose genannt. Da sehr viele Menschen im Laufe ihres Lebens mit Arthrose-Beschwerden konfrontiert werden, spricht man landläufig oft auch von der „Volkskrankheit Arthrose“.
Diese Seite soll einen Überblick über die Ursachen von Arthrose, deren Entwicklung sowie die heutzutage zur Verfügung stehenden, anerkannten Behandlungskonzepte liefern. Für Fragen oder weitere Informationen stehen wir natürlich auch in unserer Sprechstunde gerne zur Verfügung. Sprechen Sie uns an!
Ihr Team vom MVZ Traunmed
Aufbau und Funktion gesunder Gelenke
In einem gesunden Gelenk stellen mehrere Elemente eine dauerhafte Funktion sicher. Knöcherne Strukturen liefern das Gerüst, Bänder und Sehnen verleihen Stabilität. Ein Knorpelüberzug bedeckt die einzelnen Gelenkflächen und bildet die Kontaktflächen der Gleitschicht. Der Gelenkraum ist von einer Kapsel umschlossen, im Inneren befindet sich eine geringe Menge an Flüssigkeit. Diese Gelenkflüssigkeit sowie der Gelenkknorpel tragen im Hinblick auf Langlebigkeit und Funktion des Gelenks eine Schlüsselrolle.

Schematisierter Aufbau eines Gelenkes: Knorpel, Gelenkflüssigkeit und Gelenkkapsel bilden ein komplexes Zusammenspiel.
Wasserbindende Proteine (z.B. Hyaluronsäure) verleihen der Gelenkflüssigkeit eine hohe Schmierfähigkeit (Viskosität) und dem Knorpel stoßdämpfende Eigenschaften. Nur so können die Gelenkflächen reibungsarm gleiten und Stoß- bzw. Druckbelastungen vom Gelenk über lange Zeit hinweg schadlos ertragen werden. Ein stabiles Milieu aus Nährstoffen und Botensubstanzen reguliert den stetigen Auf- und Abbau dieser Proteine und hält die Knorpelzellen am Leben.
Bleiben alle dieser Elemente intakt, so kann ein Gelenk auch bis ins hohe Lebensalter seine Funktion ohne relevante Beeinträchtigung aufrecht halten. Die Störung auch nur eines einzelnen Faktors kann dazu führen, dass das gesamte Gelenksystem aus den Fugen gerät und in die Entwicklung einer Arthrose abgleitet.
Ursachen und Symptome der Arthrose
Ungleichmäßige Belastungen führen häufig zu übermäßigem Abrieb des Gelenkknorpels. Dies kann durch Fehlbildungen oder eine chronische Instabilität des Gelenks hervorgerufen werden. Die Hüftdysplasie stellt beispielsweise eine kindliche Fehlentwicklung des Hüftgelenks dar, die häufig eine Hüftgelenks-Arthrose zur Folge hat. Ebenso können O-Bein oder X-Bein-Fehlstellungen die Arthrose-Entwicklung am Kniegelenk auslösen. Übermäßige Belastungen können jedoch auch ohne erkennbare Fehlbildung zum Verschleiß der Gelenkflächen führen. Häufig spielt hier Übergewicht oder eine genetische Veranlagung eine Rolle in der Arthrose-Entwicklung.

O-Beine können zu frühzeitiger Arthrose an der Innenseite der Kniegelenke führen.
Verletzungen oder Erkrankungen, welche die knöchernen Gelenkflächen oder den Gelenkknorpel betreffen, bilden meist die Grundlage für weiteren Verschleiß auf der gesamten Gelenkfläche. Aber auch Erkrankungen, die das Gleichgewicht im Milieu der Gelenkflüssigkeit stören, können zu dauerhaftem Schaden führen. So führen chronische Gelenk-Entzündungen wie beispielsweise Rheuma oder Gicht zu unwiderruflicher Beschädigung der wasserbindenden Proteine und Knorpelzellen. Stoß- und Druckkräfte können dann ungehindert auf die knöchernen Gelenkflächen einwirken und weiteren Schaden hervorrufen.
Behandlungskonzepte bei Arthrose
Man unterscheidet Therapie-Strategien, die darauf abzielen, die Entwicklung einer Arthrose zu verhindern, von Behandlungskonzepten, welche die Beschwerden einer bereits entstandenen Arthrose lindern.

Ausgewogenes Training hält die Gelenke bis ins hohe Alter beweglich und belastbar.
Unumstritten ist der Nutzen von Maßnahmen, durch die das Arthrose-Risiko generell gesenkt werden kann. Hierzu zählt der Abbau von Übergewicht sowie die Anpassung des Lebensstils. Regelmäßig moderate Sportausübung erhält die Beweglichkeit und Belastbarkeit, eine ausgewogene Ernährung beugt chronischen Gelenkentzündungen vor. Die regelmäßige Einnahme von Proteinen, die als Baustoff für Gelenkknorpel und Gelenkflüssigkeit dienen (Glucosaminsulfat, Chondroitinsulfat) scheint im Hinblick auf Linderung von Gelenkbeschwerden vielversprechend.
Einseitige und ungleichmäßige Belastungen der Gelenke gilt es zu vermeiden. Hierzu müssen Fehlbildungen korrigiert und instabile Gelenksituationen behandelt werden. Dies gelingt in vielen Fällen durch eine Operation. Die Korrektur von O-Beinen oder X-Beinen durch eine sogenannte Umstellungs-Osteotomie gilt als orthopädischer Standardeingriff, der hervorragende Ergebnisse liefert. Die Wiederherstellung von funktionsuntüchtigen Bändern (z.B. beim Kreuzbandriss) stellt die erforderliche Stabilität wieder her und wird mittlerweile nahezu ausschließlich in minimal-invasiver Technik im Rahmen einer Arthroskopie durchgeführt. Ebenso kann am Hüftgelenk durch arthroskopische Abtragung von knöchernen Überständen (Hüft-Impingement) eine natürliche Gelenkanatomie wiederhergestellt werden. Überdies spielen moderne Techniken der operativen Knorpeltherapie eine Schlüsselrolle in der Bekämpfung von Gelenkschäden, die unbehandelt zwangsläufig in eine Arthrose münden.

Arthrose-Schmerzen lassen sich durch eine Spritze in das betroffene Gelenk spürbar lindern.
Frühe Stadien einer Arthrose lassen sich konservativ behandeln. Schuh-Einlagen und Gelenk-Bandagen unterstützen den Körper bei der Bewältigung alltäglicher Belastungen. Durch Physiotherapie lässt sich die Beweglichkeit und Belastbarkeit der Gelenke verbessern. Bei hartnäckigen Schmerzen kann eine Infiltrationstherapie (Gelenk-Spritze) eingeleitet werden. Hierdurch kann das Gelenkmilieu langfristig günstig beeinflusst werden, etwa indem Hyaluronsäure-Präparate oder angereicherte Eigenblut-Bestandteile (Plättchen-reiches Plasma) eingespritzt werden. Auch schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente können verabreicht werden und tragen zur Linderung der Arthrose-Schmerzen bei.

Ein künstlicher Gelenkersatz in individueller Passform steht mittlerweile für viele Gelenke als Behandlungsoption zur Verfügung.
Bei fortgeschrittener Arthrose lässt sich die Beschwerdesymptomatik durch all diese genannten Maßnahmen bloß noch kurzfristig oder gar nicht mehr lindern. Schmerzen bei Belastung gestatten nur noch kurze Gehstrecken. Die selbständige Mobilität wird hierdurch erheblich beeinträchtigt, für viele Alltagssituationen ist nun Hilfe nötig. Auch nachts in Ruhe sind die betroffenen Gelenke sehr schmerzhaft und zwingen zu regelmäßiger Einnahme von Schmerzmedikamenten. Dieser Leidensdruck lässt sich durch einen künstlichen Gelenkersatz lindern. Je nach Ausprägung und Lokalisation der Arthrose können Gelenke vollständig (Totalendoprothese) oder auch nur teilweise künstlich ersetzt werden (z.B. Schlittenprothese am Kniegelenk). In Form eines Baukasten-Prinzips lassen sich in jedem Einzelfall die entsprechenden Gelenkzerstörungen individuell zuverlässig ersetzen. Die Entscheidung für oder gegen einen künstlichen Gelenkersatz sollte stets sorgfältig und unter Abwägung aller Vor- und Nachteile erfolgen. Unsere Ärzte stehen Ihnen gerne zur Verfügung, um die optimale Behandlungsmethode für Sie zu finden.

Moderne Arthrose-Therapie sichert Lebensqualität bis ins hohe Alter.
Alle der genannten operativen und konservativen Behandlungsmöglichkeiten werden von den Spezialisten in unserem MVZ regelmäßig durchgeführt. Sprechen Sie uns gerne an!